In einer Zeit, in der sich die metallverarbeitende Industrie rasant verändert, ist es wichtig, sich über die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Klaren zu sein. Metal-Interface hat Andreas Wetzig von Fraunhofer IWS interviewt, um einen tieferen Einblick in diese Themen zu erhalten.
Die blechverarbeitende Industrie und ihre Herausforderungen
Eine der großen Herausforderungen, mit denen sich die blechverarbeitende Industrie heute konfrontiert sieht, ist der Wettbewerb mit additiven Technologien. Es besteht die Notwendigkeit, zu beweisen, dass Lösungen, die mit additiven Verfahren umgesetzt werden, auch effektiv mit Blech erreicht werden können. Andreas Wetzig betont, dass Blech in vielen Fällen unterschätzt wird und manchmal sogar kostengünstiger, schneller und mit ähnlicher Funktionalität eingesetzt werden kann.
Technische Herausforderungen und Prozessverkettung
Ein Schlüsselthema liegt in der Automatisierung und Verkettung von Prozessen. Es geht darum, verschiedene Prozesse wie Umformen, Stanzen, Trennen, Laserschneiden, Biegen und Schweißen so zu verketten, dass sie nahtlos ineinandergreifen. Zudem betont Andreas Wetzig die Wichtigkeit einer Inline-Prozesskontrolle.
Werkstoffe und ihre Besonderheiten
Die Auswahl und Verarbeitung von Werkstoffen stellen eine weitere Dimension der Herausforderung dar. Während gewöhnliche Stahlbleche relativ einfach zu verarbeiten sind, gibt es Entwicklungen hin zu hochfesten Güten. Diese weisen zwar Vorteile in Bezug auf Festigkeit und ermöglichen den Einsatz von weniger Material, stellen jedoch in Verarbeitungsprozessen, insbesondere beim Schweißen und Umformen, eine Herausforderung dar. Neben Stahl müssen auch Nicht-Eisenmetalle wie Aluminium und Kupfer verarbeitet werden. Andreas Wetzig weist darauf hin, dass diese oft besondere Herausforderungen, insbesondere beim Schweißen und Schneiden, mit sich bringen.
Die Rolle von Fraunhofer IWS
Andreas Wetzig erklärt, dass Fraunhofer IWS kein traditionelles Unternehmen, sondern ein Forschungsdienstleister ist. Sie bieten keine Produkte an, sondern unterstützen ihre Kunden mit Forschung und Entwicklung. Dabei arbeiten sie sowohl direkt für Unternehmen als auch in Verbundprojekten, die von der öffentlichen Hand gefördert werden.
Die Zukunft im Blick
In Bezug auf die Zukunft betont Andreas Wetzig, dass sie ständig neue Technologien und Verfahren erforschen, sowohl aufgrund eigener Ideen als auch aufgrund von Kundenbedürfnissen. Fraunhofer IWS profitiert auch von Fördermitteln, die sie in Wettbewerbsverfahren auf der Basis ihrer Forschungsideen erhalten.
Schlussfolgerung
Die blechverarbeitende Industrie steht vor vielen Herausforderungen, von technologischem Wettbewerb über Prozessautomatisierung bis hin zur Materialauswahl. Doch mit Institutionen wie Fraunhofer IWS, die ständig forschen und innovative Lösungen entwickeln, ist die Zukunft der Branche vielversprechend. Das Interview mit Andreas Wetzig bietet einen wertvollen Einblick in die aktuellen Trends und Herausforderungen und zeigt, wie wichtig Forschung und Entwicklung in dieser dynamischen Branche sind.
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- Schweissen & Schneiden 2023 Mitteilung
Blechverarbeitung und Innovationen: Ein Blick auf Herausforderungen, Materialien und die Forschungsarbeit von Fraunhofer IWS mit Andreas Wetzig
Veröffentlicht am 10/10/23